Zur Therapie von Wirbelbrüchen insbesondere aufgrund von Osteoporose findet häufig das Verfahren der Kyphoplastie Anwendung. Hierbei handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff zur Stabilisierung von Wirbelfrakturen der mittleren und unteren Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule.
Neben der Osteoporosebehandlung wird die Kyphoplastie auch eingesetzt bei Tumorbehandlungen (Metastasen) an der Wirbelsäule, Nekrosen der Wirbelkörper, Wirbelbrüchen aufgrund von Unfällen sowie angeborenen Wirbelsäulenschäden.
Bei der Kyphoplastie spritzt der behandelnde Arzt Knochenzement in den Wirbelkörper, um diesen zu stabilisieren. Die Kyphoplastie kann hierbei Schmerzen signifikant lindern und diese im Idealfall sogar ganz beheben.
Vor dem eigentlichen Eingriff führt der Arzt eine Röntgendiagnostik und/oder ein MRT durch, um die Fraktur exakt zu lokalisieren und deren Alter zu bestimmen.
Die Kyphoplastie erfolgt unter Vollnarkose. Der Arzt führt an der Stelle der Wirbelfraktur über einen ca. 1 cm langen Schnitt zunächst eine Kanüle durch die Haut ein. Durch diese Kanüle kann der Arzt nun einen Ballon in den Wirbelkörper einbringen, der dann mit einer röntgendichten Flüssigkeit gefüllt und aufgeblasen wird. Hierdurch richtet sich der gebrochene Wirbelkörper auf und es wird gleichzeitig ein Hohlraum erzeugt, in den der Arzt nach dem Entfernen des Ballons einen Knochenzement einbringen kann. Dieser umschließt die Wirbelstrukturen und härtet aus, sodass der Wirbel wieder stabilisiert wird. Der gesamte Eingriff dauert in etwa 30 bis 45 Minuten.
Nach Abschluss der Kyphoplastie folgt eine konservative Therapie. Der Patient erhält weiterhin die benötigten Medikamente – z. B. gegen das weitere Fortschreiten einer Osteoporose sowie physikalische Anwendungen und Physiotherapie zur Linderung von Schmerzen und zum Aufbau und zur Stärkung der Rückenmuskulatur.
In der Klinik Bad Windsheim führen wir jährlich 50-80 Kyphoplastien durch. In den allermeisten Fällen wird nach Versorgung eines Knochenbruches mittels Kyphoplastie unmittelbar nach der Operation eine deutliche Schmerzreduktion für die Patienten spürbar.