Seit Mitte 2020 verfügt das Endoprothetikzentrum der Klinik Bad Windsheim über einen Operationsroboter. Damit können präoperative Planungen exakt umgesetzt werden. Eine so gleichbleibend hohe Qualität wie mit dem OP-Roboter kann kein Operateur mit bloßer Hand gewährleisten.
Der Operationsroboter unterstützt die erfahrenen Operateure beim Einsatz künstlicher Kniegelenke. Durch das Roboterarm assisitierte Verfahren ist es möglich, ein künstliches Kniegelenk exakt so einzusetzen, wie es zuvor geplant wurde.
Die Vorstellung von einem Roboter operiert zu werden, mag zunächst ungewöhnlich klingen: Ganz so ist es glücklicherweise nicht. Die Operation wird von einem orthopädischen Chirurgen durchgeführt, der die Software des Mako Systems zur Vorplanung Ihrer Operation verwendet. Ihr orthopädischer Chirurg wird den Mako Roboterarm zur Entfernung von erkranktem Knochen und Knorpel steuern. Anschließend setzt der Chirurg das Implantat ein. Die Mako Technologie wurde entwickelt, um Chirurgen darin zu unterstützen, Patienten eine individuelle auf ihre spezielle Diagnose und Anatomie zugeschnittene Operationserfahrung zu bieten.
Roboter-Operationen, also von künstlicher Intelligenz (KI) gestützte Eingriffe in der Orthopädie, sind erst seit wenigen Jahren auf dem Vormarsch. Die Klinik Bad Windsheim ist eine der ersten Kliniken, die einen solchen Operationsroboter einsetzt. Bisher arbeiten nur 14 von rund 1400 Kliniken in Deutschland mit einem OP-Roboter der Marke Stryer Mako (Stand Januar 2020). Experten rechnen damit, dass die neue Technik aus den Operationssälen der Endoprothetik in der Zukunft nicht mehr wegzudenken ist.
Das Endoprothetikzentrum der Klinik Bad Windsheim schreitet damit aufs Neue voran, um das Beste für Ihr neues, künstliches Kniegelenk herauszuholen. Diese Kombination gibt es so bisher nur einmal in Deutschland: hochpräzise Operation mit Roboter- Hilfe (Makoplasty), das Behandlungsprogramm „Schnelle Genesung“ (Rapid Recovery Programm) und das in einem Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung, das für hervorragende Arbeit und langjährige Erfahrung der Operateure steht und zertifiziert ist.
Operation mit Hilfe des Mako-Roboterarmes
Einsetzen einer Knie-Prothese
Computerunterstützung beim Einsatz einer Knie-Endoprothese
Welche Vorteile bringt die Roboter-Operation?
Das Gerät der Firma Stryker Mako ermöglicht detaillierte Planungen auf Basis der zuvor per Computertomografie aufgenommenen 3-D-Modelle. Das trägt zu einem optimalen Sitz und der individuell bestmöglichen Position der Knie-Prothese bei. Der Einbau künstlicher Kniegelenke erfolgt millimetergenau und präzise. Neigungswinkel, Drehung des Gelenkes in allen drei Ebenen sowie Spannung der Bänder: alles wird mit berücksichtigt. Auch während der Operation ist es möglich, die Bandspannung zu prüfen und bei Bedarf anzupassen. Sie ist wichtig für einen optimalen Bewegungsumfang und die Stabilität des Kniegelenkes. Der Roboter übernimmt 1:1 das, was der Chirurg vorher geplant hat. Eine so gleichbleibend hohe Qualität ist mit bloßer Hand kaum zu gewährleisten.
Führt der Mako Roboterarm die Operation selbst durch?
Nein, die Operation wird von einem orthopädischen Chirurgen durchgeführt: Er verwendet das von ihm gesteuerte Roboterarmsystem, um die Operation vorab zu planen und das Implantat zu positionieren. Der Roboterarm führt nicht die Operation durch und kann auch keine eigenen Entscheidungen treffen oder sich ohne Führung durch den Chirurgen bewegen. Das Mako-System erlaubt es Ihrem Chirurgen zudem, den Plan während des Eingriffs nach Bedarf anzupassen.
Wie lange halten Knieimplantate?
Die individuellen Ergebnisse fallen unterschiedlich aus und nicht alle Patienten erreichen nach der Operation dieselbe Bewegungsfähigkeit. Knieprothesen halten nicht unbegrenzt und individuell unterschiedlich lang. Ihr Arzt wird Sie beraten, wie Sie Ihre körperliche Betätigung gestalten sollten, damit die Prothese möglichst lange hält. Diese Strategien umfassen die Vermeidung von Tätigkeiten mit hohen Belastungsspitzen wie Joggen und die Beibehaltung eines gesunden Gewichts.
Seit wann gibt es den OP-Roboter Stryker Mako?
Nach dem Mako-Verfahren ist zum ersten Mal im Juni 2006 mit einem OP-Roboter in den USA operiert worden. Seit 2011 werden Mako-OPs in Europa, seit 2013 auch in Deutschland durchgeführt.
Wie funktioniert der Eingriff mit dem OP-Roboter?
Zunächst wird per Computertomografie ein Abbild des betroffenen Knies aufgenommen. Dieses Abbild dient als Basis für ein 3D-Modell, das später für die individuelle Planung und Durchführung der Operation entscheidend ist. Der Operateur lädt dieses Modell anschließend in die Software des Mako-Roboter-Systems, um anhand dessen millimetergenau die Operation zu planen. Während des Eingriffs sieht der Chirurg in Echtzeit die Ergebnisse seiner Arbeit auf einem Kontrollmonitor. Zu entfernender Knochen ist farblich markiert. Diesen sägt und fräst der Chirurg im echten Knochen ab, während er den Bildschirm als Kontrollmonitor nutzt. So sieht er, welche Bereiche noch zu entfernen sind. Mit einer Säge oder Fräse, die am Roboterarm befestigt wird, kann Stück für Stück Knochen weggenommen werden, um Platz für das spätere Implantat zu schaffen.
Wie steht es während einer Roboter-OP um meine Sicherheit? Was ist, wenn ich mich bewege?
Der Roboter ist in der Lage, Bewegungen des Patienten nachzuvollziehen. Es ist also nicht schlimm, wenn Sie sich während der Narkose bewegen. Der Roboterarm folgt Ihren Bewegungen und justiert den OP-Bereich entsprechend. Auch für den Fall, dass der Operateur versehentlich zu verrutschen droht, gibt es eine eingebaute Sperre. Läuft er Gefahr, auch nur einen Millimeter Knochen zu viel abzusägen, stoppt das Gerät. Es lässt die Bedienung nur in einem vorher vom zuständigen Arzt festgelegten Bereich zu. Damit sollen mögliche Fehlschnitte vermieden werden. Für den Chirurgen bedeutet das eine mit der Hand kaum mögliche Präzision, dem Patienten gibt es zusätzliche Sicherheit und die bestmögliche Passform.
Ich habe mir das Krankenhaus extra nach dem guten Ruf der Ärzte ausgesucht. Wird der Chirurg in einer Roboter-Operation überflüssig?
Nein. Auch weiterhin kommt es beim Einsatz eines künstlichen Gelenkersatzes auf die hohe Qualität, Erfahrung und Expertise der behandelnden Operateure an. Sie planen den Eingriff und führen ihn auch durch. Der Chirurg bleibt Herr im Ring. Er hat jederzeit die vollständige Kontrolle über das Gerät, das ohne ihn nicht in Betrieb gehen könnte. Anders als noch Vorgängermodelle sägt und fräst der Roboter auch nicht mehr eigenständig drauf los. Das Gerät muss vom Chirurgen geführt werden. Aber Operateur und Patient profitieren von mehr Sicherheit, Passgenauigkeit und Präzision. Auch beim Einsatz künstlicher Gelenke mithilfe eines OP-Roboters kommt es also weiterhin auf die Expertise und Erfahrung der behandelnden Operateure an – sowohl was die Planung des Eingriffs betrifft als auch die durchgeführte Operation. Das Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in der Klinik Bad Windsheim steht für höchste Patientenzufriedenheit. Sicher auch, weil die behandelnden Operateure mehr als 20 Jahre Erfahrung und Expertise mitbringen.
Wie viel Erfahrung bringen die Operateure in Bad Windsheim im Bereich Roboter-OP mit?
Die Chirurgen in Bad Windsheim haben sich auf dem Gebiet Roboter assistierter Operationen ausgiebig schulen lassen. Notwendig für die Zulassung war zudem ein zusätzliches Zertifikat, das sie im Rahmen einer Prüfung erwerben mussten. Dr. Mathias Bender, Chefarzt des Endoprothetikzentrums Bad Windsheim, hat darüber hinaus bereits um die Jahrtausendwende mit einem Vorgänger des jetzigen OP-Roboters Operationen durchgeführt und betritt in dieser Hinsicht kein Neuland.
Wie viele Kliniken nutzen bundesweit einen OP-Roboter?
Deutschlandweit verfügen 14 Kliniken über einen OP-Roboter. Europaweit sind es rund 75 Geräte, weltweit 850.
Wie viele Eingriffe im Bereich künstlicher Gelenke werden im Jahr mit einer Roboter-OP durchgeführt?
Im Jahr 2019 wurden in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2446 Eingriffe mit dem OP-Roboter der Firma Stryker durchgeführt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Zahlen mit zunehmender Verbreitung der modernen Technik weiter steigen.
Montag bis Freitag von 08:30 bis 13:00 Uhr
Knie-Operation mit Roboter-Hilfe (Makoplasty) in der Klinik Bad Windsheim trifft auf großes Interesse / Patienten nehmen weite Anreise in Kauf
Eingriffe mit künstlicher Intelligenz sind auf dem Vormarsch / Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in Bad Windsheim stößt auch in anderen Bundesländern auf Interesse.
Lesen Sie hier den vollständigen Bericht zur roboterunterstützten Knie-Operation
In der folgenden Videoserie stellen wir unseren Makoplasty-Roboter detailliert vor. Sehen Sie, wie das roboterunterstützte OP-System in der Klinik Bad Windsheim eintrifft und in Betrieb genommen wird.