Was im Sprachgebrauch meistens als „Knie“ bezeichnet wird, meint eigentlich das Kniegelenk (Lateinisch: „Articulatio genus“). Das Knie ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es verbindet Ober- und Unterschenkel durch die Kniescheibe miteinander und wird für nahezu alle Arten der Fortbewegung benötigt – Laufen, Radfahren, Schwimmen, Treppensteigen – und selbst zum Sitzen benötigen wir unser Knie.
Das Knie ist ein sogenanntes Dreh-Scharniergelenk, da es sowohl gebeugt, gestreckt und sogar etwas nach Innen und Außen gedreht werden kann. Dabei besteht unser Knie aus Knochen und Knorpeln, Muskeln, Sehnen und Bändern.
Auf der Hinterseite des Kniegelenks befindet sich die Kniekehle, in der sowohl Blutgefäße als auch Nerven verlaufen.
Auf der Gelenkfläche des Unterschenkelknochens befindet sich der Innenmeniskus sowie der Außenmeniskus. Diese knorpelüberzogenen Knochenenden und die elastischen C-förmigen Faserknorpelscheiben federn Erschütterungen ab und geben dem Knie beim Drehen und Abwinkeln Halt. Die Menisken wirken auf das Knie wie Stoßdämpfer, da sie den Druck auf das Gelenk verteilen.
Zwei Seitenbänder (Innenband an der Innenseite des Knies und Außenband an der Knie-Außenseite) und zwei Kreuzbänder (vorderes und hinteres Kreuzband zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen) führen das Kniegelenk gemeinsam mit den Sehnen der Ober- und Unterschenkelmuskulatur. Während die Seitenbänder die äußere Begrenzung des Kniegelenks bilden, verhindern die beiden Kreuzbänder, dass sich das Knie zu weit nach vorn oder hinten verschieben kann und instabil wird.
Das Gelenk selbst wird durch eine Kapsel nach außen abgedichtet. Sie produziert eine Flüssigkeit, die den Knorpel ernährt und die Kniescheibe geschmeidig gleiten lässt.
Gut trainiert ist der Bewegungsapparat aus gesundem Knorpel und starker Muskulatur sehr belastungsfähig. Und das muss auch so sein, da das Kniescheibengelenk mit dem bis zu sechsfachen des eigenen Körpergewichts belastet wird. Das ist bei einem Erwachsenen mit 75 kg eine Belastung von ca. 450 kg. Falsche Belastungen über eine lange Zeit können das Knorpelgewebe schädigen und zu einem Abbau der schützenden Knorpelschicht führen.
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