Traumjob Pflege – Beste Entwicklungs­perspektiven inklusive

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Ein Beruf, der für viele vor allem wegen der menschlichen Komponente attraktiv ist, überzeugt auch auf den zweiten Blick: mit breiter Ausbildung und zahlreichen, attraktiven Entwicklungsmöglichkeiten. Dazu kommt der familiäre Charakter in den Kliniken im Landkreis.

„Der unmittelbare Kontakt zum ­Menschen gibt einfach unheimlich viel zurück“ erklärt Cornelia Kerschbaum, Pflegedienstleiterin der Kliniken des Landkreises Neustadt a. d. Aisch und Bad Windsheim. „Das sind Momente, die nicht mit Geld aufzuwiegen sind“, so schildern es ihre Mitarbeiter immer wieder. Nach einer gelungenen OP oder, wenn Patien­­ten nach einem Krankenhausaufenthalt wieder genesen nach Hause dürfen, freuen sich auch die Pflegekräfte mit. Dass der Beruf hingegen auch ein sehr breites Spektrum an Weiterentwick­lungsmöglichkeiten hat, ist nicht jedem präsent: vom Pflegeexperten bis zum Studium ist vieles möglich.

Ausbildung zur Pflegefachkraft oder zum Pflegefachhelfer
Am Anfang steht immer die Ausbildung: Die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft mit den Schwerpunkten Kran­ken- und Altenpflege dauert drei Jahre. Sie umfasst viele Aufgabenfelder – neben Anatomie und Medikamentenmanagement auch Kommunikation und Rechtsgrund­lagen, um nur einige zu nennen. Die Aus­bildung startet synchron zum bayerischen Schuljahr und teilt sich in Theorie- und ­Praxisblöcke: Zum einen gibt es die Aus­bildung in der Schule, im Zentrum für Pflegeberufe in Scheinfeld – das ist den Kliniken Neustadt a. d. Aisch und Bad Windsheim angegliedert. Neben der theoreti­schen Wissensvermittlung, werden auch in der Schule wichtige Situationen aus dem Berufsalltag praktisch eingeübt: mit ehrenamtlichen Laienschauspielern und an interaktiven Pflegesimulatoren. Zum anderen gibt es den praktischen Teil, der direkt in der Klinik stattfindet und Einblicke in die alltäglichen Stationsabläufe gibt. Er folgt einem Ausbildungsplan, vermittelt zuallererst grundpflegerische Tätigkeiten und geht dann peu à peu intensiver in die Behandlungspflege über. Diese beinhaltet zum Beispiel den Umgang mit Infusionen und Verbänden. Alternativ zur dreijährigen, generalistischen Ausbildung ist eine ein­jährige Ausbildung zum Pflegefachhelfer möglich. Die Schwerpunkte sind hier ebenfalls auf Kranken- und Altenpflege gelegt, allerdings werden eher Grundlagen vermittelt.

Optimaler Ausbildungsablauf
Kliniken und Pflegeschule sind immer in engem Kontakt: Die Pflegedienstleitung der Kliniken und die Schulleitung tauschen sich bei regelmäßigen Vor-Ort-Terminen aus. Konkret betrifft das auch die zentralen Praxisanleiter in den Kliniken. Sie sind be­sonders eng mit der Schule verzahnt und werden regelmäßig geschult, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Denn ihre Aufgabe ist es, Pflegeschüler in den Klini­ken auszubilden und anzuleiten. Neben diesen zentralen Praxisanleitern gibt es auch dezentrale Praxisanleiter auf allen ­Stationen. Das sind Mitarbeiter, die überwiegend als Pflegekräfte arbeiten, aber eine Zusatzquali­fikation haben. Da dieses Konzept die Ausbildung auf mehrere ­Schultern verteilt, ist sichergestellt, dass die Schüler immer einen unmittelbaren Ansprechpartner vor Ort haben.

Und damit die Pflegeschüler unterschiedliche praktische Erfahrungen sammeln ­können, bietet die Klinik verschiedene Einsatzmöglichkeiten an. Ob Wund­ma­nage­ment, Diabetes- oder Stoma-Beratung bei künstlichem Darmausgang: „Für die ­Aus­zubildenden besteht die Möglichkeit, dass sie mit unseren Pflegeexperten eine Woche mitgehen können, um speziell in dem ­Thema auch noch ein bisschen mehr mit­zubekommen, also nicht nur auf Sta­tion“ erklärt Cornelia Kerschbaum.

Neben dem Erwerb praktischer Kompetenzen passiert aber häufig noch etwas ganz anderes: So wachsen die Schüler während der Ausbildung an ihren Erfahrungen und reifen zu selbstbewussten Persönlichkeiten. Oder wie es Cornelia Kerschbaum ausdrückt: „Da findet ja auch wahnsinnig viel persönliche Entwicklung statt.“ Denn gerade das Einfühlungsvermögen gegenüber den Patienten oder die Kommunika­tion mit diesen tragen entscheidend dazu bei.

„Unsere Schüler üben mit ehrenamtlichen Laienschauspielern und an interaktiven Pflegesimulatoren wichtige Situationen aus dem Berufs­alltag.“

Bettina Gundermann und Andrea Hirsch, Schul­leiterinnen des Zentrums für Pflegeberufe

Attraktive Ausbildung für alle ­Altersgruppen
Dabei steht das Berufsfeld Pflege keineswegs nur jungen Menschen offen, die gerade die mittlere Reife abgeschlossen haben: Immer mehr erweist es sich als attraktives Angebot für Quereinsteiger aus verschiedensten anderen Berufen. So gibt es nicht wenige „Schüler zwischen 25 und 57, die nochmal durchstarten und die Ausbildung bei uns absolvieren – weil sie die Arbeit in einem Praktikum kennengelernt haben und dann dabei bleiben wollen, weil es ihnen einfach sehr gut gefällt“ erzählt Cornelia Kerschbaum.

Pflegeexperte – Weiterbildung mit Perspektive
Und wie geht es nun nach der Ausbildung weiter? Eine Möglichkeit ist es, sich zum Pflegeexperten weiterzubilden. Zentrale Wundexperten zum Beispiel sind für die professionelle Wundversorgung freigestellt: Sie legen Verbände an, unterstützen und schulen das Pflegepersonal auf den Statio­nen und haben eine beratende Funktion. Dabei geht es um Fragen wie: Welches Verbandsmaterial verwende ich? In welchem Intervall? Und wie dokumentiere ich digital? Neben den zentralen Pflegeexperten gibt es auf jeder Station dezentrale Pflegekräfte mit Zusatzqualifikation. Diese Fortbildung wird von Seiten der Klinik sehr befürwortet, wie Cornelia Kerschbaum erläutert: „Wenn eine Pflegekraft zu uns kommt und sagt: Ich will Wundexperte werden, das war schon immer mein Traum, dann versuchen wir die Sache zu unterstützen. Konkret bedeutet das, dass derjenige auf unsere Kosten in die Weiterbildung gehen kann.“

Als Ergänzung zum Wundmanager gibt es Stoma-Therapeuten. Sie betreuen und schulen Patienten, die einen künstlichen Darmausgang erhalten haben. „Das ist ja schon ein einschneidendes Erlebnis, und da braucht man eine gute Vorbereitung und Nachsorge“ erläutert Nicole Balbach-Weiß, stellvertretende Pflegedienstleiterin in Bad Windsheim. Stoma-Therapeuten über­nehmen dabei weit mehr als die Primär­versorgung in der Klinik: Sie schulen auch die Angehörigen und nehmen Kontakt mit dem ambulanten Dienst auf.

Weitere Pflegeexperten sind Diabetes­berater. Sie werden in Bad Windsheim und Neustadt a. d. Aisch eingesetzt und schulen die Patienten oder deren Angehörige, insbesonders wenn Diabetes neu diagnos­tiziert wurde. Dabei stehen unterschiedlichste Fragen im Zentrum: Wie gehe ich mit einem Pen um? Wie messe ich Blut­zucker? Wie muss ich mich zu Hause nach der Entlassung verhalten? „Im Rahmen unserer innerbetrieblichen Fortbildungen bieten unsere Diabetesexpertinnen auch Schulungen an“ ergänzt Nicole ­Balbach-Weiß an dieser Stelle.

„Ansonsten wollen wir jetzt auch Still- und Laktationsberater weiterqualifizie­ren“ erklärt Cornelia Kerschbaum und fügt damit dem ohnehin breiten Spektrum der Pflegeexperten an den Kliniken im Landkreis noch ein weiteres Berufsbild ­hinzu. Mütter, die stillen wollen, können so adäquat beraten werden. Gleichzeitig sollen Still- und Laktationsberater auch ­wieder innerhalb der Klinik schulen.

Der Bereich der Pain Nurses schließlich ist gerade im Aufbau: Diese Pflegeexper­ten beraten bei akuten und chronischen Schmer­zen. Zudem setzen sie Schmerz­therapien professionell und praktisch um.

„Grundsätzlich gibt es wirklich ganz, ganz viele Möglichkeiten, was man nach der Ausbildung machen kann.“

Cornelia Kerschbaum (mi.), Pflegedienstleiterin beider Kliniken des Landkreises und ihre Stellver­treterinnen: Nicole Balbach-Weiß (re.) in Bad Windsheim und Vera Ropinski in Neustadt a. d. Aisch (li.)

Inhouse-Förderung als Konzept
Grundsätzlich betont Cornelia Kerschbaum, wie wichtig sie es findet, „dass wir unseren Mitarbeitern Entwicklungs- und Aufstiegs­chancen geben.“ Das wird auch gleich am Beispiel der onkologischen Fachkraft deutlich: „Gerade suchen wir jemanden dafür. Das ist eine enorm umfangreiche Weiter­bildung, die geht über zwei Jahre“ erklärt sie. Auch das ein Beispiel unter vielen: Denn weitere Möglichkeiten bietet die Intensivstation mit der Intensiv-Anästhesie-Weiterbildung. Diese ist aufwendig und teuer – und findet unter anderem in Fürth statt, um das ganze Spektrum der Schulungs­inhalte abdecken zu können. Für den Be­-reich Geriatrie in Bad Windsheim bietet sich eine geriatrische Zusatzausbildung an. Um sich das umfangreiche Hintergrund­wissen anzueignen, ist eine 180 Stunden-­Fortbildung in Bamberg und Würzburg nötig.

Viele junge Pflegekräfte, die nach der ­Ausbildung übernommen werden, starten schon nach zwei Jahren Berufserfahrung in die Weiterbildung zum Praxisanleiter. Diese Qualifizierung für die Anleitung von Schülern findet dann auch im Landkreis in der Pflegeschule in Scheinfeld statt. Als Abschlussarbeit suchen sich die Schüler ein Thema für ein Praxisprojekt aus und ­setzen es in den Kliniken des Landkreises Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim um.

Auch Studiengänge sind möglich, um sich weiter zu qualifizieren. Hier reicht das Spektrum von Pflegemanagement über die ­Pflegepädagogik bis hin zur Pflegewissenschaft. Cornelia Kerschbaum fasst das nahe­zu endlos erscheinende Angebot mit den Worten zusammen: „Grundsätzlich gibt es wirklich ganz, ganz viele Möglichkeiten, was man nach der Ausbildung machen kann.“

Ausbildung im Landkreis: wohnortnah und familiär
Neben den harten Fakten, gibt es eine ­ganze Reihe von Vorteilen, die eine Aus­bildung im Landkreis attraktiv machen – angefangen bei der guten Busanbindung an die Pflegeschule in Scheinfeld bis hin zur wohnortnahen Ausbildung. Hier wird darauf geachtet, dass Schüler, die in der Nähe von Neustadt a. d. Aisch wohnen, auch dort einen Ausbildungsplatz bekommen – das gleiche gilt natürlich für Bad Windsheim. Daneben punkten beide Kliniken mit ihrem familiären Charakter, der nicht nur den Patienten zugutekommt. Das beginnt schon bei der Bewerbung: „Wir sind da sehr locker“ meint Cornelia Kerschbaum „Gibt es ein Problem mit den Bewerbungsunterlagen, dann sage ich: Kommen Sie einfach erstmal vorbei, wir schauen uns das vor Ort an.“ Und anders als in großen Häusern lernt man die Stationen schneller kennen. Vor allem aber wird man zum festen Bestand­teil in den Teams und kennt sich persönlich. Das zeigt sich auch im Verhältnis zu den zentralen Praxisanleitern: „Sie sind schon sehr, sehr engagiert – an beiden Klinikstandorten“ sagt Cornelia Kerschbaum und ergänzt: „Sie kümmern sich um ihre Schützlinge und versuchen sie gut durch die ­Ausbildung zu bekommen. Das ist schon bewundernswert, mit welchem Elan sie dahinter sind.“ Hat man seine Ausbildung dann erfolgreich abgeschlossen, stehen die Chancen sehr gut, übernommen zu werden: Allein aus der letzten dreijährigen Ausbildung traf das auf zwölf Pflegefachkräfte in Neustadt a. d. Aisch zu und auf elf in Bad Windsheim. Denn nur ausreichend Personal im Pflegebereich schafft die Basis für gut versorgte Patienten.

Arbeitnehmerfreundlicher Springerpool
Ein unschlagbarer Vorteil an beiden Standorten ist allerdings der große Springerpool, mit dem sich die Ausfälle gut kompensieren lassen, und der eine zuverlässige Qualität der Pflege sicherstellt: Denn hier dürfen die Mitarbeiter vorgeben, wie sie arbeiten wollen. Zum Beispiel nur montags bis donnerstags, von 8 bis 13 Uhr, weil da die Kinder im Kindergarten sind. Wenn nun jemand auf einer Station krank wird, kann die Klinik mit dem Springer aushelfen, und niemand aus dem Kernteam muss aus seiner Freizeit geholt werden. Und sollte sich das über den Springerpool nicht lösen lassen? Dann gibt es einen finanziellen Bonus für die, die dann doch aus dem Kernteam einspringen. „Wir versuchen es schon so angenehm wie möglich zu gestalten“ erklärt Cornelia Kerschbaum.

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