Endlich schmerzfrei nach der Schulter-OP

Eine Entscheidung für eine Schulterprothese fällt nicht leicht. Um so wichtiger ist es, genau zu wissen, was auf einen zukommt. Und sich auf die Kompetenz des erfahrenen Schulterspezialisten Dr. med. Hani Eltair und zertifizierte Behandlungsabläufe verlassen zu können.

Was genau kann man sich unter einer Schulterprothese vorstellen, und in welchen Fällen wird sie eingesetzt?

Dr. Hani Eltair: Die Schulterprothese ist ein künstliches Schultergelenk, das bei starker Gelenkabnutzung, bei bestimmten Brüchen und bei nicht reparierbaren Rissen der so­­genannten Rotatorenmanschette eingesetzt wird – das sind Sehnen, die den Oberarmkopf stabilisieren und die Schulter in verschiedene Richtungen bewegen. Der häufigste Fall ist allerdings die alters­bedingte Abnutzung der Schulter, dann wenn alle Behandlungsmethoden die Beschwerden nicht verbessern können.

Mit welchen Symptomen kommen die Patientinnen und Patienten zu Ihnen? Was deutet darauf hin, dass eine Schulterprothese die richtige Wahl ist?

Dr. Hani Eltair: Die Patienten klagen in unserer Schultersprechstunde über Schmer­zen, die die Alltagsaktivitäten ­einschränken. Ein deutliches Warnsignal ist, wenn man sich nachts nicht mehr so legen kann wie man möchte. Es kann auch sein, dass der Arm seitlich nur noch bis maximal zur hori­zon­talen Ebene angehoben werden kann. Andere Symptome sind Kraftverlust, Gelenksteife, Knirschen und Knacken. Frauen sind davon übrigens häufiger betroffen als Männer.

Wie genau verläuft der Prozess der Dia­­gnose und Entscheidung für eine Schulterprothese – und inwieweit wird der Patient miteinbezogen?

Dr. Hani Eltair: Wir fangen mit der Anam­nese an, der Befragung des Patienten. Dann folgt die klinische Untersuchung mit einer Reihe von Funktionstests: Hier werden die Bewegungseinschränkungen und der Funk­tionsverlust der Rotatorenmanschette definiert. Bildgebende Verfahren wie Röntgen und Magnetresonanztomographie (MRT) komplettieren die Diagnostik. Bei speziellen Fragestellungen wird auch eine Computer­tomographie (CT) gemacht. Erst wenn alle anderen Ursachen, die für die Schmerzen verantwortlich sein könnten, ausgeschlossen sind, kommt eine Schulterprothese in Frage.

Was die Entscheidung für eine OP angeht, ist das Wichtigste, dass man dem Patienten auf Augenhöhe begegnet und mit ihm als Team agiert. Ich mache das seit 2006 und meine Patienten haben das Gefühl, dass sie gut betreut werden.

Ist die Entscheidung für eine OP gefallen, stellt sich die Frage nach der Schulterprothese: welche wird eingesetzt?

Dr. Hani Eltair: Wünschenswert wäre der kleinstmögliche Eingriff, das heißt nur der künstliche Ersatz der Oberarmkugel – man versteht darunter eine Teilprothese. Zahlreiche Studien zeigen allerdings, dass ein solcher Teilersatz nur dann sinnvoll ist, wenn die Form und Oberfläche der Schulterpfanne noch intakt ist. Sonst muss ein Totalersatz erfolgen – dann ­werden beide knöchernen Gelenkteile ersetzt. Hier ­wiederum unterscheiden wir zwischen zwei Schulterprothesen: die anatomische ­Prothese, die einge­setzt wird, wenn die so­­genannte Rota­toren­manschette funk­tions­fähig ist – und die inverse, also umge­kehrte, Schulter­prothese, die ein­gesetzt wird, wenn die Rotatorenman­schette defekt ist.

„Nach der Implantation der ­Schulterprothese berichten ­unsere Patienten über eine ­deutliche Verbesserung der ­Lebensqualität.“ Dr. Hani Eltair, Zert. Mitglied der DVSE (D-A-CH Vereinigung für Schulter- und Ellenbogen­chirurgie)

Wie kann man sich die Operation selbst vorstellen – und muss man mit Schmerzen nach der OP rechnen?

Dr. Hani Eltair: Die Operation erfolgt in der Regel in Vollnarkose und dauert zwischen ein und zwei Stunden. Ist das Schultergelenk freigelegt und der Oberarm vorbereitet, wird die Art der Befestigung der Prothese bestimmt. Dann wird die Gelenkpfanne präpariert, die endgültige Prothesengröße festgelegt und die anatomisch passende Prothese eingesetzt. Schließlich wird die zu Beginn abgelöste Sehne der Rotatoren­manschette wieder befestigt – diese Muskeln unterstützen das Kunstgelenk in der Schulter, ähnlich wie zuvor das natürliche Gelenk.

Die Schmerzen nach der Prothesenope­ration sind durch die Schmerzkatheter vor dem Eingriff erfahrungsgemäß gering. Und bei Bedarf erhalten die Patienten zu­sätzliche Schmerztabletten.

Wie geht es nach der Schulter-OP weiter? Und welche Rehabilitationsmaßnahmen sind erforderlich?

Dr. Hani Eltair: Nach der Operation bleiben die Patienten zwischen fünf und sieben Tage in der Klinik. Ab Tag eins nach der OP bekommen sie Physiotherapie – durch den Schmerzkatheter können sie so früh wie möglich ohne Schmerzen mobilisiert werden. Da wird im ganzen Team, Ärzte und Physiotherapie, abgesprochen wie die ­Operation verlaufen ist und was der Patient machen soll. Alle im Team sind über diesen Patienten informiert, sodass er eine ganzheitliche Betreuung bekommt.

Nach circa einer Woche kommt er nach Hause. Damit in der Physiotherapie keine Lücke zwischen Krankenhaus und Zuhause entsteht, wird dem Patienten eine Bewegungsschiene geliefert. Nach zwei Wochen dann kommt er ins MVZ nach Uffenheim, zum Fäden entfernen.

Erst nach sechs Wochen wird der Patient zur Reha geschickt. Vorher würde er noch nicht von der Reha profitieren, weil bei der OP eine Sehne mit abgelöst wird, die erst wieder heilen muss. Dann erfolgt die nächste Kontrolle nach drei Monaten und dann nach einem Jahr.

Können die Patienten später wieder zu ihrem normalen Lebensstil zurückkehren oder gibt es Einschränkungen? Wie steht es zum Beispiel mit Sport?

Dr. Hani Eltair: Nach der Implantation einer Schulterprothese dürfen die Patienten die Schulter nicht durch schweres Tragen oder Heben belasten. Außerdem sollen die Patienten auf Stoß- und Druckbelastungen verzichten. Empfehlenswert sind deshalb Sportarten, die Arme und Schultern nicht zusätzlich beanspruchen. Dazu gehören ­Ak­­tivitäten wie Radfahren, Joggen, Wandern und Walking.

Eine Frage, die viele Patienten beschäftigt: Kann man bei so einem komplexen Eingriff sicher sein, in Bad Windsheim jederzeit die beste Behandlung zu bekommen? Gibt es dafür Qualitätskriterien?

Dr. Hani Eltair: Die optimale Patientenversorgung ist dadurch gewährleistet, dass es sich in Bad Windsheim um ein zertifiziertes endoprothetisches Zentrum der Maximalversorgung handelt. Das kann bei Weitem nicht jedes Krankenhaus leisten und führt zum besten Ergebnis für den Patienten. Zudem bin ich einer der wenigen Ärzte, die als Schulterchirurg zertifiziert sind. Ich kann auf langjährige Erfahrung in diesem Bereich zurückblicken: Ich habe am Klinikum rechts der Isar begonnen, bei dem renommierten Ortho­päden Professor Andreas Imhoff, der auch Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose und Jérôme Boateng behandelt hat. Weitere ­Stationen waren die Uniklinik Würz­burg, das König-Ludwig-Haus – eines der größten orthopädischen Häuser in ganz Deutschland – und die Schulterchirurgie im Rhön-Klinikum in Bad Neustadt an der Saale.

Welche Rückmeldungen bekommen Sie von Ihren Patienten?

Dr. Hani Eltair: Nach der Implantation der Schulterprothese berichten unsere ­Patienten über eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität, die Wiederherstellung der Funktionen der Schulter und die schmerz­freie Bewegung bei Alltagsaktivitäten und beim Sport.

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Klinik Bad Windsheim
Abteilung für Unfallchirurgie,
Orthopädie, Endoprothetikzentrum
Dr. Hani Eltair, Oberarzt
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Tel.: 09841 99-101
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